Jetzt reicht’s

Die Theatergruppe Vivalavida unter der Leitung von Katharina Christine Neubauer präsentiert die Produktion „Jetzt reicht´s“
 , das im vergangenen Mai, anlĂ¤ĂŸlich des 20.Jubiläums des Frauenhauses in Straubing aufgefĂ¼hrt wurde.
In Kooperation mit der Senatsverwaltung fĂ¼r Arbeit, Integration und Frauen – Geschäftsstelle Gleichstellung, der Beratungsstelle fĂ¼r gewaltbetroffene Frauen Offensiv 91, der Gleichstellungsbeauftragten der Bezirke Treptow-Köpenick, Lichtenberg und Neukölln, sowie der Werkstatt der Kulturen wurde die Berlin – Premiere ermöglicht.
Die AuffĂ¼hrung ist Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen anlĂ¤ĂŸlich des` Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen`, der weltweit am 25. November begangen wird, um ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzten. Die Inszenierung wird von zwanzig Laiendarstellern präsentiert, darunter einige ehemalige Mitglieder der Berliner Theatergruppe Molino unter Jaime Tadeo Mikan. Die musikalische Leitung hat Torsten Funk. Im Anschluss an die AuffĂ¼hrung gibt es ein Podiumsgesprächsmit der Sozialarbeiterin Heike Schulz von der Beratungsstelle Offensiv 91, mit der Regisseurin Katharina Christine Neubauer, sowie Vertreterinen und Vertretern aus der Politik.
JETZT REICHT’S ist eine Szenenkollage zum Thema Häusliche Gewalt
Die Inszenierung will informieren, MitgefĂ¼hl erzeugen, Mut machen und zur Bewusstwerdung beitragen. Häusliche Gewalt ist kein privates, sondern ein gesellschaftliches Thema. Veränderung beginnt mit Bewusstwerdung.
Die erste Szene konfrontiert das Publikum in akustischer Form mit Häuslicher Gewalt in einer beispielhaften Szene, und provoziert die Frage nach dem eigenen Verhalten als Zeuge einer solchen Situation. Jede vierte Frau in Deutschland hat Erfahrung mit Häuslicher Gewalt. Diese Statistik wird in der zweiten Szene verbildlicht.
Als weiteres Beispiel Häuslicher Gewalt wird in einer spannungsreichen Auseinandersetzung zwischen einer Mutter und ihrer jugendlichen Tochter aufgezeigt, wie Betroffene – z.B. aus Scham – versuchen, die Spuren Häuslicher Gewalt zu verbergen. Wie kann die Erfahrung von seelischer und körperlicher Verletzung , von DemĂ¼tigung und Erniedrigung heilen? Dieser Frage widmet sich die Autorin mit der Kreation einer Kunstfigur, die – stellvertretend fĂ¼r alle Menschen mit Erfahrung von Gewalt – sich mutig ihren GefĂ¼hlen Angst, Traurigkeit, Wut und Freude widmet. Es gilt diese GefĂ¼hle anzunehmen, um den Weg zu Transformation und Heilung zu ermöglichen.

„Ich kann mich jetzt noch besser in die Situation einer Frau in einer gewaltbesetzten Beziehung hineindenken bzw. -fĂ¼hlen. Dies nehme ich mit fĂ¼r die Arbeit. FĂ¼r mich persönlich habe ich erfahren, dass ich auch Dinge machen kann, die ich vorher noch nicht so gekannt habe, z. B. das GefĂ¼hl der Angst erleben und darstellen. Dies bestärkt mich in meinem Selbstvertrauen.“
Mitspielende Mitarbeiterin des Frauenhauses im StĂ¼ck „Jetzt reicht´s!“ im Mai 2015
Am Schluss der Inszenierung wird Wertschätzung und Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht fĂ¼r die wertvolle Arbeit der Frauenhäuser, Gleichstellungs- und Beratungsstellen. Ein abschlieĂŸendes Bild lädt ein, den eigenen Anteil am Gestalten eines friedlichen und sinnstiftenden Lebens zwischen Frauen und Männern wahrzunehmen, das die Verschiedenheit anerkennt und die unterschiedlichen Potentiale der Geschlechte wertschätzt.
Das Ensemble besteht aus ehemaligen Mitgliedern der Theatergruppe Molino und anderen Laiendarstellern, die sich mutig und kreativ mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Bereichert wird die Szenenkollage mit freundlicher Genehmigung von Herrn Stephan Eckl durch zwei Lieder aus dem TheaterstĂ¼ck“ Du bist unschlagbar“. TheaterstĂ¼ck zur Prävention von Häuslicher Gewalt. Theater EUKITEA, Musik: Fred Brunner, Copyright Theater EUKITEA gGmbH, 2006